Archiv für Juni, 2013

Urlaub und Krank

Veröffentlicht: 29. Juni 2013 in Die Kundschaft

Huhu Leute 🙂

Ich hatte ein wenig Urlaub und war ein wenig Krank, deshalb war der Blog ein wenig ins Hintertreffen geraten..ab Morgen gehts hier weiter 🙂

Hast du „Dresden“ gesagt??

Veröffentlicht: 11. Juni 2013 in Rund ums Taxi
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… So ziemlich das war meine Reaktion als ich Gestern Abend wieder in mein Taxi stieg, nach dem ich mir ein Brötchen organisiert hatte. Der Funker rief grade ab wer nach Dresden wollte. Während ich nach fragte und schon überlegte wo die Dresdner Straße in Göttingen ist versicherte mir eine Stimme aus dem Funk „Ja, ich meine wirklich Dresden, ein Päckchen muss dahin“. Ich gebe zu, nach dem mich die liebe alte Taxe Nummer 75 Vorgestern einmal kurz im Stich gelassen hat, habe ich ein wenig gezögert doch dann hörte ich meine Neugier schon aus mir sprechen und gleichzeitig drückten meine hibbeligen Fingerchen schon die Funktaste…“ Joa.. ich würde nach Dresden fahren…“ Eine Sekunde gewartet und schon piepste mein kleiner Computer im Taxi und der Auftrag gehörte mir. Also würde ich wirklich nach Dresden fahren 😀

Päckchen abholen, tanken und rauf auf die Autobahn. So eine Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen denn wann komme ich sonst schon mal einfach so nach Dresden? Gut gelaunt mit Chips auf dem Beifahrersitz düste die schwarze 75 über die Bahn die herrlich leer war. Ich hatte auch glück das ich so einen tollen Tag erwischt habe, die Sonne schien in den letzten Abendzügen vom Himmel und tauchte alles in ein rötliches Licht. Es war warm, die Fenster waren offen und die Klänge von „The Who“ ´s Baba O´Ryley dudelten aus meinem Handy. Richtiges Freiheitsfeeling 🙂

Um kurz nach 0 Uhr erreichte ich dann mit meinem „Tuckerchen“ wie ich mein Taxi liebevoll getauft habe Dresden. Um ehrlich zu sein bin ich ziemlich dankbar das ich Nachts dorthin musste. Als Göttinger der zwar viele Radfahrer aber keine Altstadt mit kleinen Straßen und S-Bahn gewöhnt ist währe ich mehr als überfordert gewesen wenn es noch Verkehr gegeben hätte.

Doch so leer wie alles war erreichte ich mein Ziel und lieferte meine Pakete ab. Die Pförtnerinnen waren übrigens super lieb. Sie haben mir nen Klo und nen sicheren Parkplatz angeboten so das ich kurz und mit leerer Dackelblase durch Dresden stöbern konnte. Ich wollte wenigstens einmal die Oper sehen!! Zu meinem Glück waren es genau 3 Minuten Fußweg. Die Dresdner Kollegen haben wirklich riesen Glück 🙂 Die Altstadt mit dem großen Platz vor der Oper, der alten Kirche gegenüber muss doch jeden Tag aufs neue sehenswert sein. Und zum Beweis: ich war da!

Hofkirche

Hofkirche

Semper-Oper

Semper-Oper

 

Seht ihr?? Ich war da 🙂

Leider habe ich keine schöneren Fotos machen können. Mein Handy ist gut aber eben keine teure Kamera 😦 Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Und dann musste ich leider schon zurück, aber immerhin: Wunsch erfüllt die Oper habe ich gesehen 🙂 Und das sogar wundervoll beleuchtet. Ich würde sie ja gerne mal von innen sehen „Träum“.

Aber so düste ich über die immer noch leere Autobahn zurück. Irgendwie war es toll als so langsam die Sonne wieder über den Himmel kroch. In den Tälern waren Nebelfetzen die aussahen als hätte jemand die Felder zugedeckt damit sie nicht frieren müssen. Der Himmel färbte sich langsam rot und lila…. Hach… alles in allem eine tolle Nacht mit ein wenig Tourismus 🙂

 

Und nun starte ich in eine neue Nacht mit dem Abenteuer Taxifahren 🙂 Vielleicht seht ihr die 75 ja Morgen früh in Paris? 😉 *wunschdenken*

Neulich hat es ein Kunde geschafft mir heftiges Herzklopfen zu bereiten. Es war mitten in der Nacht und an meinem Lieblingstaxistand lichteten sich die Autos. Ich stand an zweiter Stelle und vor mir hatte ich noch einen Kollegen stehen in dessen Auto es ganz ruhig war. Während ich mich mit lesen beschäftigte kam ein Mann mittleren Alters um die Ecke, steuerte aufs Taxi zu und klopfte bei dem Kollegen ans Fenster. Ein paar Sekunden vergingen und er klopfte noch einmal ans Fenster, schaute skeptisch ins Taxi hinein. Geduldig stand er nun da, wartete und klopfte nach einer Weile noch einmal ans Fenster. Dann schüttelte er den Kopf und kam zu mir. Ein wenig verwundert   kurbelte ich mein Fenster runter und schaute den Mann fragend an.  Und was passierte? Dieser blickte mich mit Unschuldsmiene an und sagte ganz trocken: „Ich muss mit ihnen fahren, der Kollege ist Tod“.

Nachdem ich mein klopfendes Herz und den ersten Schock im Griff hatte, stieg ich aus und atmete erstmal tief durch. Das hatte mir noch gefehlt. In meinem Kopf spielten sich schon die Bilder ab, Polizei, Krankenwagen, eine trauernde Witwe neben dem Taxi… Ein heftiges wummern gegen die Taxischeiben zeigte jedoch das der Kollege keineswegs Tod war sondern nur enorm tief geschlafen hatte 😀

Aber der Schreck war erstmal perfekt. Den Kunden schien das ganze nicht weiter beunruhigt zu haben, er stieg brav ins Taxi und schneller als gedacht war der Kollege auch wieder so wach das er abfahren konnte.  Aber um seinen festen Schlaf beneide ich ihn ja doch ein wenig 😀

Irgendwie ist jede Nachtschicht wieder ein Abenteuer für sich.

Neulich, an einem sehr schönen Abend, begann meine Schicht eigentlich recht nett. Das wird mein Taxi-Kunde wohl ein wenig anders gesehen haben, denn dieser wimmerte auf meinem Rücksitz hinter Gitterstäben leise vor sich hin.

 

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Armer schwarz-weißer Kater. Das böse Wort mit “ T“ stand an. Und damit ist nicht mein Taxi gemeint. Das gute Katerchen hat sich aber doch ganz gut geschlagen und nach dem kleinen picksen vom bösen Onkel Doktor waren wir auch ganz schnell wieder zu hause bei Napf und Katzenklo.

 

Tierische Gäste habe ich ja sehr gerne wenn sie sich benehmen. Ich gehöre zu den Fahrern die auch mit Hunden kein Problem haben wenn sie mir nicht mit dreckigen Pfoten über die Sitze toben. Der Kater Melchior war aber meine Samtpfoten-Premiere und hat sich wirklich ausergewöhnlich gut verhalten für einen Tierarzt-Kanditaten 🙂 Er und sein sehr sehr nettes Frauchen können wirklich stolz sein 🙂 Braver kleiner schwarz-weißer Kater!

 

Aber es war eh der Tag der tierischen Kunden. Wirklich Fell hatte nur der eine, aber das nächste tierische Vergnügen bereitete mir ein Kunde mit dem ich über das ausgefallene Dressur-Turnier in unserer Umgebung sprach. Das ist dieses Jahr leider ins Wasser gefallen weil auch der Turnierplatz nicht vom Wasser verschont geblieben ist. Doch mein Kunde, ein scheinbar pragmatischer junger Mann, schlug innerhalb der Unterhaltung folgendes vor:

 

Ich: Tja, schade so viel Vorbereitung und dann können die Pferde nicht antreten.

Kunde: Naja, das kommt darauf an…

Ich: Wieso? Gibts Gegenvorschläge?

Kunde: Wie wäre es denn mit Flusspferden??

Ich: 😀

 

Flussdressurpferde! Eine Marktlücke bei den Reitbegeisterten in Hochwasserdeutschland. Spannende Idee findet ihr nicht??

 

Am nächsten lustigen Erlebnis dieses Abends war ich zugegeben selbst schuld. Meine Taxe ist ein wenig lang und ich bin ein wenig klein. Daraus resultierte folgendes Ereignis:

 

*Mein Stift für die Quittung rutscht hinters Lenksrad, rollt aufs Fenster zu, ich beuge mich nach vorne, komme mit meiner nicht sehr kleinen Oberweite aufs Lenksrad*

*Taxihupe*: „Trööööööööööööööööt“

*Kunde*: Haha! Darum heißen die Dinger also „Hupen“ 😀

 

Tja, in dem Sinne starte ich nach 2 Tagen Frei Heute Abend wieder in eine hoffentlich schöne Nachtschicht.

Gute Fahrt und Fette Beute!

 

 

Zahlt seine Frau auch das Bordell??

Veröffentlicht: 3. Juni 2013 in Die Kundschaft
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Manchmal sind Kunden komisch. Und manchmal sind Kunden sogar so komisch das man sie raus werfen will. Wie in diesem Fall:

Eigentlich habe ich es mir grade ein wenig gegönnt mir einen Kaffee zu besorgen als der ruf mich ereilte. Einmal ins Bordell. Das ist in meinem Gewerbe nichts neues oder besonders ungewöhnliches. Das passiert viele male in der Nacht und ich verurteile die Männer auch nicht die eines besuchen. Dieser Kamerad allerdings war eine Nummer für sich. Es schien mir so das selbst die wohl an vieles gewöhnten Damen froh waren ihn wieder los zu sein. Der Grund dafür war schnell gefunden… Der Kerl war eine kleine linke Ratte.

Ich rede nie schlecht… auch nicht über die Betrunkenen oder die nicht ganz normalen. Aber der Mensch hatte es sich bei mor sofort verscherzt indem seine ersten Worte waren: „Du misch betrugen alte?!….“ Das ist nun kein aufgegriffenes Klischee sondern die genaue Wortwahl meines Kunden. Wie er allerdings auf die Idee kam das ich das tun würde war mir schleierhaft.  Immerhin war sie Uhr noch nicht mal an und der Mann hatte seinen Hintern noch nicht mal ganz auf dem Beifahrersitz.  Schon komisch. Aber ich reagierte zugegeben ein wenig allergisch auf die Idee.  Nun gut.

Nach dem geklärt war das ich keinerlei Interesse daran hätte ihn zu hintergehen fuhren wir endlich mal los.  Nach nicht einmal 5 Metern tauchte der nächste Streitpunkt auf: „Hast Feuer alte??“ Erstens bin ich nun wirklich nicht alt und soweit ich weiß sogar der jüngste Fahrer/Fahrerin in meiner kleinen beschaulichen Stadt und zweitens iat rauchen im Taxi grundsätzlich nicht drin.  Punkt! Irgendwie hatte ich ab diesem Zeitpunkt das Gefühl das poppen im Bordell hatte diesen Kameraden wohl noch nicht ganz ausgelastet.

Den nächsten Streitpunkt habe ich unkommentiert gelassen denn ich weiß mit absoluter Sicherheit das ich n i c h t noch bei einem anderen Taxi Unternehmer fahre und ganz sicher auch nicht schon ein Jahr. Aber die Diskussion zu führen erschien mir sinnlos. 

Nachdem ich dann meine Ruhe hatte weil der nette Herr den Rest der fahrt mit einem anderen am Handy stritt war ich froh ihn wieder aus dem Auto zu haben..puh. Peinlich dagegen war mir als Fahrer dann aber das nicht er mich bezahlte sondern seine Frau die brav vor der Tür auf ihn wartete. Irgendwie glaube ich das sie schon recht gut wusste wo ich ihn aufgelesen habe. Den mitleidigen Blick musste ich mir wirklich mehr als verkneifen.  Und mir drängte sich die Frage auf…hat sie das Bordell auch bezahlt??