Archiv für Juli, 2013

Nicht das ihr denkt…

Veröffentlicht: 19. Juli 2013 in Die Kundschaft

…ich schreibe nichts mehr. Aber bei uns ist wirklich außer Stammkunden mit denen alles recht entspannt läuft, nichts los. Ich habe wirklich keine Geschichte für euch 😦

Postkarte aus Portugal

Veröffentlicht: 16. Juli 2013 in Die Kundschaft
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Nach einer recht lahmen Nacht mit vielen Stunden des wartens hatte ich doch noch eine kurze, spannende Fahrt. Einmal zum Bahnhof bitte 🙂

Eine junge Frau die ihren Urlaub in Portugal verbringt. Was daran spannend ist? Sie reist einfach los, mit wenig Geld in der Tasche und bereist dort dann das Land alleine und auf eigene Faust. Sowas finde ich ja spannend, weil ich es selbst auch gerne machen würde *Träum*

Die Kundin hat mir eine Postkarte versprochen 🙂 Ich freue mich schon drauf und werde euch ganz sicher Berichten.

 

 

Sommerloch-Wochenende“

Veröffentlicht: 14. Juli 2013 in Die Kundschaft
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„Können wir nochmal kurz bei MC Donalds halten?“

„Klar aber nur wenn ich nen Hamburger kriege“

Und zu meinem Erstaunen, habe ich einen Hamburger und einen Cheeseburger bekommen 😀 Manchmal siegt die Frechheit einfach. Es waren aber auch wirklich nette Kunden. Ein paar Damen die gemeinsam ihren Weiber-Abend genossen haben. Eine fahrt, die an diesem Sommerloch-Wochenende wirklich Spaß gemacht hat. Es war ein langweiliges und doch ziemlich Ereignissloses Wochenende. Deshalb bekommt ihr derzeit auch nicht sehr viele Geschichten von mir, es gibt einfach nichts zu Berichten.

Der nächste Kunde an diese Wochenende war weniger Nett. Ein älterer Mann den wir Fahrer ungern mitnehmen. Wäre er nicht aus einer Kneipe gekommen die ein guter Stammkunde ist, hätte ich ihn gar nicht befördert denke ich. Zur Erklärung: Beim ersten mal habe ich ihm eine geklatscht weil er trotz mehrmaliger Aufforderung die Finger nicht bei sich behalten konnte. Jetzt beim zweiten mal, stand ich neben ihm in der Kneipe und habe ihn nicht wach bekommen. Nach heftigem Schütteln brachte er es fertig sich die Jacke an zu ziehen. Als er aufstand und sich gleich galant wieder auf den Hintern setzte, ahnte ich böses. Ein Danke geht nochmal an den jungen Mann der sich erbarmte und mir den Kerl ins Taxi schleppte. 🙂

„schmrgrtstraße“

nuschelte er und Gott sei es gedankt das´ich schon wusste wo das Elend hinfahren wollte. Diesmal war er wenigstens so besoffen das er die Finger still hielt und in den meisten fällen sogar den Schnabel 😉 Ab und an hob er den Kopf, nuschelte das ihm meine Wegstrecke nicht passte und schlief wieder ein. Dankbar war ich nur, das er es schaffte selbstständig mein Taxi zu verlassen.

Dann gab es am Wochenende noch eine Beziehungskrise in meiner Taxe. Eine junge Dame wollte gerne nach Kassel.

„Nach Kassel?“

„Ja bitte“

„Sie wissen das des auf jedenfall 40-50 Kilometer sind und das wirklich teuer wird?“

„Ja, des zahlt mein Freund“

Alles klar also auf nach Kassel. Ärger gab es dann nach 10 Kilometern am Telefon mit ihrem Freund, weil der ihr verklickerte das es so um die 50 Euro kosten würde. Da hatte sich ihr Freund böse verschätzt und in ihrem angetrunkenen Zustand, hat den Ärger dafür wenigstens er am Telefon eingesteckt nicht ich 😀 Am Ende waren wir bei knapp 90 Euro auf der Uhr.

Tja, was gibt es noch spannendes zu Berichten? Ach ja, ich habe die erste kurze Story von einem Leser bekommen, die ich euch gerne Vorstellen würde. Dieser hat nämlich einen Kasten Bier bekommen und das kam so:

Nette Fahrt die heute einer meiner Fahrer hatte:
Abholung in einer Kneipe (eine der Kneipen die immer bei uns anrufen) die Fahrt ging in den größten Supermarkt der Region, und der Fahrgast ging einen Kasten Bier kaufen, während natürlich die Uhr lief. Dann ging es weiter zu einem Freund des Fahrgastes, welcher dann nicht da war, also ging die Fahrt weiter nach Hause zum Fahrgast. Eine Fahrt von über 40 Euro, knappe 2 Euro Trinkgeld und: 1 Kasten Bier als Trinkgeld, weil der Fahrgast jetzt ja keine Verwendung mehr dafür hatte. Nette Fahrt, vor allem wenn man bedenkt das, währe der Fahrgast gleich nach Hause gefahren maximal 8-10 Euro auf die Uhr gekommen währe.

Ist doch nett oder? Die Geschichte stammt übrigens von Sphen 🙂 Lieben Dank dafür.

Ich hoffe das es noch weitere Geschichten gibt die bei mir eintrudeln, dann gibts dafür nochmal ne eigene Kategorie.

Gute Nacht, euer Nacht-Taxi

 

Nochmal ein Aufruf

Veröffentlicht: 12. Juli 2013 in Die Kundschaft

Ein Hallo ihr Lieben 🙂

Aufgrund meiner zwei freien Tage, habe ich zwar keine neue Geschichte für euch, möchte aber noch einmal um EURE Geschichten bitten. Ich habe mir vor genommen eine kleine Sparte hier ein zu richten und ab und an auch eure Taxi Geschichten zu veröffentlichen. Leider ist nach meinem letzten Aufruf noch keine Geschichte eingegangen.

Seit ihr Taxifahrer? Oder Fahrgast? Ich suche aktuell

Eure lustigste Taxigeschichte

 
Schickt mir doch gerne was 🙂 Ich werde wenn sie gut ist, sie auf jeden Fall veröffentlichen :0)

 

 

 

 

 

 

Schenkelklopfer

Veröffentlicht: 11. Juli 2013 in Die Kundschaft
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Ich steige so in mein Taxi, fahre los zum ersten Kunden und der zockelt schon friedlich aus der Kneipe.

Ich „Wohin fahren wir denn?“

Kunde „Nach Hause“

Ach so.. super. Der Herr lacht sich über seinen äußerst kreativen Witz weg, ich versuche ein höflichkeitslachen. Letztendlich fahren wir richtung Grone, ein Stadtteil von unserem schönen Göttingen. Auf dem Rückweg in die Stadt nehme ich eine weitere fahrt über Funk an. Ich bin nach 10 Minuten an der Schenke und komme hinein, melde mich brav.

Kunde „Sind sie das Taxi?“

Ich „Genau das“

Der Kunde kommt raus, steigt in mein Taxi und zottelt seine Tasche zwischen die Beine auf den Fußboden.

Ich „Wohin gehts denn?“

Kunde „Nach Hause bitte“

Der Kunde grinst über seinen gelungenen Witz und ich habe irgendwie das Gefühl den schon einmal gehört zu haben. Diesmal geht es nach Geismar. Da wir Sommerlich haben und ich keine Anschlussfahrt, tucker ich zu meinem lieblingsplatz. Der Markt. Ich warte an der Taxihalte, rauche eine und ein Mann kommt an mein Taxi.

Kunde „Sind sie Frei?“

Ich „Natürlich kommen sie rein, wohin gehts denn?“

Kunde „Nach Hause bitte“

Ok, diesmal kann ich wirklich nimmer drüber lachen und nach einer Woche im Taxi mit diesen drei Standartsprüchen werde ich schlagfertig.

Ich: Wohin fahren wir denn?

Kunde: Nach Hause bitte

Ich: Zu mir oder zu ihnen?

—-

Kunde: Sind sie das Taxi?

Ich: Nein nur der Fahrer, das Taxi is heute bissle schüchtern und wartet vor der Tür

Kunde: Sind sie Frei?

Ich: Wie ein Adler in den Bergen 😀

Oftmals bricht es das Eis. Neulich saß ich im Taxi als erster, habe gelesen und eine Kundin fragte ganz schüchtern und klassisch: Sind sie frei? ..Mh nein, ich sitze nur gerne im Taxi und lese 😀

Ich glaube beim nächsten mal wenn ein Kunde sagt: Nach Hause bitte. Werde ich einfach mal los fahren und schauen wie er guckt 😀

In dem Sinne.. einen tollen Taxitag

Euer Nacht-Taxi

Der verschwundene Polizist

Veröffentlicht: 10. Juli 2013 in Rund ums Taxi
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Neulich war bei uns ein kleines Fest am Wochenende. Klein ist gut gesagt, es fand auf einem Feld statt und um dort hin zu kommen, musste man über eine kleine Feldstraße fahren. Grade mal so breit wie mein Auto. Rechts war alles zu geparkt, links war ein Feld. Da hinein zu kommen war gar nicht so einfach denn: Es gab auch nur genau diesen Weg wieder hinaus. Also langsam tasten, hoffen doch ne Parklücke zu finden wo man mal kurz platz machen kann und am besten noch unheimlich genervt auf die Uhr sehen. Seufz. Als ich die hälfte geschafft hatte (nach ner halben Stunde also) versuchte ein Polizist den Weg hinein zu nehmen den ich grade auch wieder hinaus wollte. Er hielt an, ging auf mein Taxi zu und war eigentlich ganz nett.

„Guten Tag, dahinten soll ein Unfall passiert sein“

„Tut mir leid, nichts gesehen ich versuche aber auch schon lang wieder hier raus zu kommen“

„Ja, ist wirklich schwer.. gleich kommt noch nen Krankenwagen der hier irgendwie rein muss und ich mit dem Bulli hab auch probleme“

Mir kommt ein Geistesblitz!

„Dann schauen sie doch mal ob da nen Abgrund ist“

Ich deute auf das Feld und nicke bekräftigend. Schlieslich kann man doch über das Feld gurken im Notfall wenns keinen Abhang gibt. Der Polizist hällt das für eine gute Idee und zockelt los. Er tastet sich langsam richtung Feld und auf einmal, schwupps, ist er weg. Nach ein paar Sekunden taucht er mit Stroh in den Haaren wieder auf. Irgendwie kann ich mir das grinsen nicht verkneifen.

„Jup, da ist nen Abhang“

Sagt er ganz cool und wünscht mir nen schönen Abend 😀

In dem Sinne.. Lieben Gruß und fette Beute

Wünscht das Nacht-Taxi

Se(e)hnsucht

Veröffentlicht: 9. Juli 2013 in Die Kundschaft
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Es ist warm. Es ist richtig warm. Es ist richtig richtig richtig warm. Und die Welt um mich herum geht schwimmen, futtert Eis und grillt im Garten. Und ich fahre Taxi und schlafe und fahre wieder Taxi. Irgendwie habe ich das Gefühl das Leben zieht ein wenig an mir und meinem Taxi vorbei 😦

Dabei sehne ich mich seit Tagen nur nach einem: Ausschlafen und an den See fahren, die Füßchen ins Wasser stecken und die Nase in ein Buch. Hach. Manchmal wenn ich aus meinem Taxifenster schiele wird die se(e)hnsucht wirklich groß und fast übermächtig. Vor allem wenn man bedenkt das auch wir im Taxi ein Sommerloch haben. Wir sitzen rum und tun irgendwie nicht viel. Jedenfalls nicht so viel das man das Gefühl hat es lohnt sich wirklich.

Heute Morgen, wo ich hier sitze, euch schreibe und zusehe wie ein neuer Sonnentag aufzieht, erscheint mir die vergangene Nacht irgendwie schräg. Ich hatte nicht viele Kunden.. 3 davon waren ziemlich nett und ich hatte wirklich schöne fahrten mit netten Gesprächen. Doch 2 Kunden waren echt richtig schlimm. Es begann mit der ersten fahrt des Tages. Es war noch recht warm und ich habe  einen Herren aus der Kneipe abgeholt. Es macht mir nichts aus noch zu warten bis man sein Bier ausgetrunken hat, doch wenn ich das Gefühl habe der Kunde will eigentlich gar nicht mit, wirds bissle doof. Aber was soll man machen. Den Kunden musste ich nicht nur unter harken, sondern ihn regelrecht zum Taxi schleifen wo er auch gleich fast wieder aus der Tür gefallen wäre hätte ich ihn nicht gehalten. Leute glaubt mir.. ich bin immer nett. Ehrlich. Aber heute Nacht ist mir nach 15 Minuten wartezeit bis der Herr sich bequemen wollte aus dem Taxi zu steigen die Hutschnur geplatzt. „Aber ich bin doch betrunken“ war irgendwie nach 20 Min wartezeit in der Kneipe die ich geduldig hingenommen habe, 15 minuten Wartezeit am Zielort irgendwie kein Argument mehr.

Also nach dem dritten mal bitten das er doch aussteigen möge, selbst ausgestiegen und den Kunden aus dem Taxi gezerrt  geholfen weil es schlichtweg nicht anders möglich war ohne das er

a. Umfällt

b. überhaupt den Willen zeigt auszusteigen

Er fand es dann super lustig sich halb fallen zu lassen und wieder musste ich ihn zur Haustür zerren. Ich bin dann ein wenig resoluter geworden und habe meine Stimme auch ein wenig erhoben. Aber es ging wirklich nicht anders.

Der zweite Kandidat fand es ultra lustig und cool mir mal kurz ins Lenkrad zu greifen weil er Hupen wollte. Sorry geht gar nicht. Der hat dann leider in dem Moment meinen schreck abbekommen in form von meiner Hand schwungvoll auf seiner Nase und meiner nicht sehr leisen Stimme die ihm klar machte das sowas nicht geht! Leid tuts mir ehrlich gesagt nicht. Er hat es provoziert. Wenn mir jemand ins Lenkrad greift kann ich in der Sekunde ja nicht wissen ob er hupen oder lenken will also schaltet mein Hirn automatisch auf „überlebensmodus“ und zack. Ich gebe zu ich bin da sehr sehr empfindlich. Ich stelle gerne Radio laut und leise, ich hupe auch gerne mal um wen zu grüßen und ich bin wirklich liberal.. Aber ich hasse hasse hasse hasse es wenn mir jemand einfach in meinen Bereich des Taxis kommt. Wirklich..ich hasse es. Und das hat Gründe:

1. „Lebe“ ich 12 Stunden täglich in der Karre, bin auf engem Raum mit völlig fremden Menschen und betrachte den Bereich von meinem Sitz und dem Bereich davor als meine Privatsphäre. Es fühlt sich für mich an als wenn jemand einfach in meine Küche geht den ich nicht kenne und sich am Kühlschrank bedient oder sich in mein Bett legt. Ich empfinde es einfach als respektlosigkeit in diesen einen kleinen privaten Bereich von mir zu kommen der „mir“ gehört.

2. Ich kenne diese Menschen nicht. Wie oben schon erklärt kenne ich den Kunden nicht. Ich weis nicht ob er nen netter ist, nen Psychopath oder jemand mit Suizidgedanken der mir ins Lenkrad fasst um mich in den Gegenverkehr zu bringen. Ich kann es schlichtweg nicht wissen und so reagiere ich in eben diesem Punkt sensibel. Für mich ist das Selbstschutz. Wenn mir jemand mein Lenkrad querstellt, hilft mir im Notfall das bremsen vielleicht auch nicht mehr. Und so kann ich bei Menschen die ihre Hand nach meinem Lenkrad ausstrecken einfach nur zu meiner eigenen Sicherheit vom schlimmsten ausgehen.

Irgendwo hört das liberal und freundlich und lieb sein auch mal auf. So lieb ich auch bin und so viel ich mir von Kunden auch gefallen lasse. Da ist wirklich meine persönliche Grenze wo es mit der freundlichkeit sofort vorbei ist. Diese Grenze sicher ich mir.

 

In dem Sinne lieben Gruß

Euer Nacht-Taxi

Action in polnisch

Veröffentlicht: 7. Juli 2013 in Die Kundschaft
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Heute Nacht ist mir mal wieder was passiert. Hach ihr ahnt es nicht 😀

Vier junge Männer kommen an mein Taxi, einer davon kann sich nur noch mit mühe und not an der Straßenlaterne festhalten, die anderen beiden waren der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig und der einzige der nüchtern und deutschsprachig war, kam eigentlich nur mit um die anderen 3 ins Taxi zu bringen.

Ich gebe zu, ich habe gezögert. Nicht nur weil der eine so aussah als würde er jeden Moment grün werden und seinen Mageninhalt in mein Taxi verfrachten, sondern auch weil ich bei den vor Aufregung durcheinanderplappernden Herren nicht wirklich raushören konnte wo es eigentlich hin ging. Ich weis ehrlich gesagt nicht was mich bewogen hat mich doch breitschlagen zu lassen. Doch wie so oft war ich wohl einfach zu nett.

Nun gut, die Jungs also in mein Taxi und dann habe ich, ganz nette Lehrerin, erstmal die Grundsätze des Taxideutsch beigebracht: Rechts..links..gradeaus..stopp! 😀 Der betrunkene ist innerhalb der ersten 10 Sekunden auf dem Sitz zusammen gesackt und während die Jungs verzweifelt und doch gut gelaunt versuchten mir deutlich zu machen das sie ihn aus dem Taxi schubsen wenn er beginnt zu kotzen er aber mehr so aussieht als würde er durchschlafen, begannen wir die wilde fahrt. Und wild war sie wirklich.

Ich: „Gradeaus??“

Kunde 1 „Neeeey…rechts““

Kunde 2 „NEYYYY LINKS!!“

Kunde 1 „….Okey gradeaus“

Ich “ Ô.o“

Kunde 3 „Schnarch z Z Z “

Kunde 1 „30 Kilometer gradeaus“

Kunde 2 „zuviel…er…ohm…meint 300 Meter“

Ich „Puh“

Kunde 1 „Links!“

Kunde 2 „RECHTS!“

Kunde 3 „z Z Z “

Taxi „*bremsquietschröms*“

Kunde 1 „Oh..doch gradeaus“

Ich „……-.-“

 

Und dabei waren die Jungs so herrlich aufgeregt und ich musste alles übersetzen weil sie so gerne alles auf deutsch sagen wollten. Irgendwie war die fahrt gefühlt wirklich 30 Kilometer lang und doch recht anstrengend. Trotzdem haben wir (jaja ihr könnts ruhig glauben) unser Ziel erreicht. Die Jungs stiegen aus dem Auto, der schlafende war hell wach und sprang gut gelaunt aus dem Taxi (wie hat er das jetzt so schnell geschafft?) und alle 3 haben sich bei mir mit Handschlag bedankt und ein auf gebrochenem deutsch „Entschuldigung für alles“ rausgebracht was ich dann doch recht niedlich fand. 😀 Sogar 20 Cent Trinkgeld gab es aber die Kunden waren auch mit Sprachbarriere wirklich lieb, von daher bin ich gut gelaunt wieder abgedüst.

 

Von Hunden und Liebe…

Veröffentlicht: 6. Juli 2013 in Die Kundschaft, Rund ums Taxi

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Bei meinem Tierischen Fahrgast gestern hätte ich mir die Frage sparen können ob er denn brav im Fußraum sitzen bleibt. Denn er hat nicht nur brav im Fußraum gesessen, nein.. Pascal, der schwarze schöne Hund der frisch aus dem Tierheim adoptiert wurde, war so glücklich und zufrieden das er mit dem Kopf auf meiner Mittelkonsole gleich eingeschlafen ist und sich die fahrt über nur einmal hat stören lassen. Vom Blitzlicht meiner Kamera. Eigentlich wollte er auch gar nicht wirklich aussteigen, sondern eher hatte ich das Gefühl er hat sich mein Taxi als neues Körbchen ausgesucht 🙂 Definitiv mein Fahrgast mit dem meisten Glück im Bauch gestern Abend. Erst ein tolles neues Frauchen und ein Zuhause und dann noch ein schläfchen in einem Körbchen mit „Vibrations-Modus“. 😀

Die zweite Geschichte die ich euch erzählen möchte, ist zwar nicht direkt in meinem Taxi passiert aber irgendwie war es so schön romantisch das ich sie euch nicht vor enthalten möchte. Der Anfang einer vielleicht großen Liebe?

Ich habe eine Kundin zu einem Rewe-Markt gefahren und dort hinaus gelassen. Da es so warm war und ich auch noch ein schwarzes Taxi fahre, waren die Fenster weit offen und während ich dabei war meine zahlen in mein schlaues Buch zu schreiben, versuchte eine Frau neben mir, verzweifelt ihr Auto zu öffnen. Es klappte nicht. Sie versuchte zu schließen, versuchte es dann auf der Beifahrerseite und schließlich resigniert sogar am Kofferraum. Ich wollte ihr grade meine Hilfe anbieten, da kam ein hübscher junger Mann aus dem Rewe und stellte belustigt seine Tüten ab, ging auf das Auto zu und schloss es auf, lächelte sanft und sagte: „Das ist mein Auto, ihres steht gleich nebenan“. Und tatsächlich! Das gleiche Auto stand direkt daneben noch einmal. So ein silberner „Allerwelts-Opel“. Die Frau hat ihn daraufhin angelächelt, etwas peinlich berührt doch der junge Mann schien ganz happy und fragte sie ob sie lust hat auf den Schreck einen Kaffee mit ihm zu trinken. 🙂

Ich habe mitbekommen das sie zugestimmt hat, leider weiß ich natürlich vom Rest der Geschichte nichts mehr. Aber in meinem kleinen Romantik-Hirn hoffe ich das sie sich gefunden haben. Wäre doch eine tolle Geschichte oder? Vielleicht habe ich Glück und jemand liest das von den beiden und sie verraten mir wie es weiter gegangen ist 🙂

Wo wir grade bei fremden Geschichten sind: Ich habe mitlerweile doch ein paar Leser und freue mich sehr darüber, ich denke viele von euch Fahren auch Taxi oder vielleicht Mietwagen oder oder oder.. Ich möchte ein Projekt starten: Schickt mir eure skurilsten Taxi-Erlebnisse. Ich suche Geschichten die so durchgeknallt sind, das sie einfach nur zum grinsen animieren. Die schönsten und lustigsten, möchte ich hier in einer eigenen Kategorie veröffentlichen. Mit oder ohne euren Namen, wie ihr es wünscht. Ihr dürft gern anonym schreiben. Ich würde mich sehr über Teilnahme freuen 🙂

In dem Sinne: Nie den Taxifahrer ärgern….Guten Abend und schöne Nachtschicht,

Euer Nacht-Taxi

 

 

Ps- Hier findet ihr das Kontaktformular für die Geschichten von euch *Nach unten zeig*

Ich komme frisch von einer doch recht gelungenen Nachtschicht (Außer dem Fingernagelunglück aber das is wohl ein klassisches Frauenproblem) und musste auf der Heimfahrt feststellen, das ich mich doch immer noch ein wenig über einen Kunden ärgere… Wobei ich glaube es ist nicht einmal der Kunde selbst über den ich mich geärgert habe sondern über die Einstellung die mir häufiger begegnet.

Verhandeln über den Fahrpreis.

Natürlich leben wir in einer „Geiz ist Geil“ Gesellschaft aber erschreckender weise habe ich eine Erkenntnis gewonnen: Handeln tun nicht gestresste Mütter die mit ihren 3 Kindern und schwer beladen ins Taxi steigen, auch nicht die Rentner die nicht viel Geld haben und vielleicht in ein Altenheim wollten, auch nicht die nachweislich Arbeitslosen die schnell irgendwo hin wollen, nein. Handeln tun die, die das meiste Geld haben und denen ein Euro mehr oder weniger nun einmal ganz sicher nicht wirklich weh tut. Das verwundert mich ein bisschen. Vielleicht sind es grade die, die Arbeit nicht mehr zu schätzen wissen? Die denken Dienstleistung ist eine Selbstverständlichkeit die man nicht bezahlen muss?

Wenn man diese Leute fragt, was sie denn denken warum Taxifahren Geld kostet kommt eine Antwort: Das Benzin.

Und was sonst noch? Die Leute denken nicht daran das ich bezahlt werden möchte, der Mensch vom TÜV der die Autos abnimmt, der Mechaniker der sie in Schuss hält und und und. Dienstleistung verkommt zu einer Sache die minderwertig ist habe ich manchmal das Gefühl. Wenige Kunden verstehen das ich 12 Stunden am Tag für das Geld arbeite, das ich davon mein Leben bestreite. Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich schade. Neulich hatte ich einen Kunden der gerne ins Bordell fahren wollte und versuchte um 2 Euro mit mir zu feilschen. Dieser Herr ist also bereit Geld für Sex zu bezahlen, dort vielleicht noch ein überteuertes Bier zu bezahlen und deshalb mit dem Taxi zu fahren und die Dienstleistung die ihm am wenigsten wert ist, ist die, die ihn sicher nach Hause bringt? Das ist eine erschreckende Sache finde ich.

Was würde passieren wenn morgen alle Dienstleistungen verschwinden die für die Leute selbstverständlich und nicht mehr wahrnehmbar ist? Kein Bus würde sie zur Arbeit fahren, kein Mechaniker würde ihre Bremsen warten, kein Barkeeper würde die leckeren Cocktails mixen und kein Taxifahrer würde die Leute sicher nach hause bringen. Keiner backt mehr die gute Pizza doch das macht nichts, denn der Fahrer der sie liefern würde ist auch nicht mehr da. Die freundliche Frau die morgens die frischen Brötchen verkauft ist nicht mehr da und der LKW Fahrer über den sich alle Autofahrer auf der Autobahn immer ärgern hat eh kein Mehl mehr geliefert. Der Bauer hat das Feld nicht bestellt und so weiter und so fort. Alles Dienstleistungen, die man irgendwie übersieht oder als minderwertig betrachtet, die doch aber so viel mehr fehlen würden als ein Bankchef im Anzug.

Denkst vielleicht einmal drüber nach 🙂

Mit freundlichen und müden Grüßen, euer Nacht-Taxi